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Führt das abnehmende Interesse an Fashion Weeks zu einem Rückgang der Hotel-Performance?

Das abnehmende Interesse an Fashion Weeks wurde in den letzten Jahren heftig diskutiert, wobei gelegentlich die Frage aufgeworfen wurde, ob das Konzept inzwischen veraltet, obsolet oder sogar komplett bedeutungslos geworden ist. Für viele Menschen haben die traditionellen Veranstaltungen ihren Glanz verloren und scheinen in den letzten Jahren in einer Identitätskrise zu stecken. Haben sie überhaupt noch mehr zu bieten, als eine Werbeplattform für High-Fashion-Marken und eine Gelegenheit zur Selbstdarstellung von Prominenten zu sein? Dabei handelt es sich häufig um ein Argument von Zynikern.

Zum Glück für STR sind Hoteldaten noch nicht aus der Mode gekommen. Können diese Daten somit vielleicht als Indikator dafür genutzt werden zu bestimmen, ob die Reise zu oder der Besuch von Catwalk-Events nicht mehr „en vogue“ sind? Da sich nun die Fashion Weeks im Februar bereits am Horizont abzeichnen, haben wir die jüngste Performance ihrer Vorgänger analysiert.

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Fashion Week-Performances im Hinblick auf den Indikator RevPAR

Traditionelle Märkte

Paris, London und New York gehören zu den führenden Veranstaltungsorten von Fashion Weeks. Die Daten zu den Events im Jahr 2019 könnten jedoch darauf hindeuten, dass die Tatsache, dass deren Wert zunehmend angezweifelt wird, zu einer Beeinträchtigung der Hotel-Performance führen könnte. Die durchschnittliche Auslastung in New York betrug im Jahr 2018 84,3 % und fiel im Jahr 2019 auf unter 76,0 %, während der Ertrag pro verfügbarem Zimmer (RevPAR) von 2018 auf 2019 von USD 116,86 auf USD 101,10 sank.

Wie der obigen Abbildung entnommen werden kann, vollzog sich sowohl in London als auch in Paris eine ähnliche Entwicklung, was die Fashion Week-Performance in Bezug auf den Indikator RevPAR betraf. Darüber hinaus fiel die durchschnittliche Auslastung in Paris im Jahr 2019 auf 67,9 % (vs. 79,2 % im Jahr 2018 und 77,3 % im Jahr 2018), während die französische Hauptstadt unter den Auswirkungen der Gelbwesten-Proteste zu leiden hatte. Im Gegensatz dazu blieb die Auslastung in London relativ unverändert.

Die Analyse der New Yorker Hotel-Performance über einen längeren Zeitraum verdeutlicht jedoch die Höchst- und Tiefstwerte hinsichtlich der Performance, wodurch der Einfluss von Faktoren erkennbar wird, bei denen es sich nicht um die Fashion Week handelt. Die Ankunft des Blizzards Nemo fiel zeitlich mit der Fashion Week im Februar 2013 zusammen, und die Hotel-Performance profitierte von der Schwere des Ereignisses mit einem anschließenden RevPAR-Wachstum von 30,0 %. Dieser hohe Ausgangswert beeinträchtigte die Performance im Jahr 2014 (-40,0 %), bevor ein abgemilderter Rückgang (-4,0 %) im Jahr 2015 einsetzte. Dennoch läutete das Jahr 2016 den Beginn von drei aufeinanderfolgenden Wachstumsjahren in Bezug auf den RevPAR zur Fashion Week ein, bevor der jüngste Rückgang einsetzte.

Aufstrebende Fashion Events

Das angedeutete gesunkene Interesse an traditionellen Fashion Weeks hat sicherlich keinen Schaden angerichtet, was unabhängigere Events und Märkte betrifft, die typischerweise nicht als Style-Hotspots betrachtet werden. Beispielsweise verzeichnete Berlin seinen höchsten monatlichen Auslastungsanstieg im Jahr 2019 (+11,15 gegenüber dem Vorjahr) im Januar des besagten Jahres – begünstigt durch das Wachstum während der dortigen Fashion Week vom 11. bis 15. des Monats.

Da Nachhaltigkeit mehr als nur ein Modewort im Fashionbereich ist, handelt es sich bei der Global Sustainable Fashion Week in Budapest um ein weiteres kleineres Event, das in den vergangenen Jahren einen Aufschwung erlebt hat. Die Hotel-Performance verzeichnete in drei von vier Jahren im Zusammenhang mit dem besagten Event einen Anstieg, mit bemerkenswerten RevPAR-Erhöhungen, die für die Jahre 2017 und 2018 berichtet wurden.

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RevPAR Boost Budapest

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