Was ist Revenue Per Available Room (RevPAR) – Umsatz pro verfügbarem Zimmer – und wie wird er berechnet?

• Berechnung des RevPAR (Formel und Beispiele)
• Wie hängen ADR und RevPAR zusammen?
• Verwendung des RevPAR
• Der Einfluss des RevPAR auf die Rentabilität
• Alternativen zum RevPAR

Was ist Revenue Per Available Room (RevPAR) – Umsatz pro verfügbarem Zimmer – und wie wird er berechnet? 

Der Umsatz pro verfügbarem Zimmer (RevPAR) ist in der Hotellerie der Goldstandard zur Messung der Performance bei Hotels, Portfolios, Marktsegmenten oder geografischen Gebieten. Er beinhaltet sowohl die durchschnittliche Tagesrate als auch die Belegungsrate. Daher bietet der RevPAR Hoteliers und Branchenakteuren einen guten Einblick in den Leistungserfolg über einen bestimmten Zeitraum hinweg sowie in die Gewinne und Verluste unabhängig von der Größe oder dem Typ einer Immobilie.

Berechnung des RevPAR (Formel und Beispiele)

RevPAR-Formel

RevPAR zeigt den pro Zimmer generierten Umsatz, unabhängig von der Zimmerbelegung. Somit wird der RevPAR berechnet, indem der Zimmerumsatz insgesamt durch die Anzahl der verfügbaren Zimmer geteilt wird. Diese Kennzahl gilt natürlich für jede Währung.

RevPAR = Zimmerumsatz/Alle verfügbaren Zimmer 

RevPAR-Berechnung – Beispiele

Beispiel 1: 

Hotel A ist eine Immobilie mit 150 Zimmern in den USA und verzeichnete letzte Nacht einen Zimmerumsatz von 15.000 USD. Der RevPAR von Hotel A beträgt somit 100 USD.  

15.000/150 = 100

Beispiel 2: 

Hotel B ist eine Immobilie mit 30 Zimmern in China und verzeichnete letzte Nacht einen Zimmerumsatz von 6.000 CNY. 

6.000/30 = 200

Wie hängen ADR und RevPAR zusammen?

ADR, wie auch die Auslastung, wird im RevPAR berücksichtigt. ADR (Durchschnittsrate) analysiert die Beziehung zwischen verkauften Übernachtungen (Nachfrage) und Zimmerumsatz. Diese Kennzahl unterscheidet sich vom RevPAR. Beim RevPAR liegt der Schwerpunkt auf dem Zimmerumsatz in Bezug auf die Anzahl der verfügbaren Zimmer (Angebot). Beide Kennzahlen (Key Performance Indicators, KPI) sind in der Hotelbranche weltweit allgemein verbreitet. Sie vermitteln einen fundierten Einblick in die Umsatzdynamik des Marktes. In diesem zusätzlichem Blogbeitrag finden Sie weitere Informationen zum Wert von ADR.

Verwendung des RevPAR

RevPAR liefert eine umfassende Momentaufnahme der Zimmerauslastung und Preisgestaltung eines Hotels.. Stellen Sie sich die Kennzahl als schnellen Check-up des Zimmergeschäfts vor. Die Analyse des RevPAR im Laufe der Zeit hilft Unternehmen, kurz- und langfristig Entscheidungen zu treffen und ihren Marktanteil auszubauen.

Hotels haben verschiedene Möglichkeiten, Umsatz zu generieren, vom Zimmerservice bis zum Gästeerlebnis. Doch der Zimmerverkauf wird immer die wichtigste Einnahmequelle darstellen und diejenige mit der größten Gewinnspanne. Anhand des RevPAR erkennen Sie, ob Sie die für den Verkauf verfügbaren Zimmer und den erzielten Zimmerumsatz optimal abstimmen können.

Das Benchmarking des RevPAR liefert Antworten auf Fragen wie:

• Nutze ich alle Zimmer meiner Immobilie oder meines Portfolios effektiv? 
• Brauche ich in Zeiten mit geringer Nachfrage ein anderes Revenue Management?
• Bin ich der Konkurrenz einen Schritt voraus oder gibt es in puncto Auslastung und ADR noch Luft nach oben? Nutze ich Zeiten hoher Nachfrage in gleicher Weise wie meine Mitbewerber und der Markt?
• Welche Tage der Woche, Monate oder Jahreszeiten bieten zusätzliches Wachstumspotenzial?

CoStar zeigt mit seiner Benchmark-Funktion die Kennzahl RevPAR in jedem zeitlichen Verlauf an. Die Beobachtung dieser Schlüsselkennzahl liefert nützliche Erkenntnisse, die zur Maximierung des Leistungspotenzials beitragen. Für Hoteliers ist der RevPAR eine entscheidende Kennzahl im Revenue Management.

Was ist ein guter RevPAR?

Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf diese Frage. Da der RevPAR eine Funktion von sowohl Auslastung als auch ADR ist, hängen die Größen dieser Kennzahl vom Immobilien- und Markttyp ab. Ein allgemein gültiger Wert ist in der prozentualen Änderung des RevPAR und beim RevPAR-Index gegeben.      

RevPAR-Prozentsatz

Wenn Sie die prozentuale Änderung des RevPAR kennen, können Sie Ihre Leistung über verschiedene Zeiträume hinweg nachvollziehen und die Effizienz Ihres Revenue Managements überprüfen. Die prozentuale Änderung des RevPAR kann auch im Mitbewerberset bewertet werden. Sie erhalten so entscheidende Hinweise zu Ihrer Leistung im Vergleich zur Konkurrenz.

Der RevPAR-Prozentsatz wird wie folgt berechnet: (RevPAR dieses Jahres/RevPAR letzten Jahres) -1     

RevPAR-Index (Revenue Generating Index)

Auch mit Hilfe von Indexierung können Sie die eigene Leistung mit der Ihrer Mitbewerber vergleichen. Dieser Ansatz wird generell in Benchmark eingesetzt, sodass Sie sehen, wie Sie im Vergleich zur Konkurrenz dastehen. Der RevPAR-Index, auch Revenue Generating Index (RGI) oder Erlös generierender Index genannt, ermittelt die Leistung im Vergleich zu einer Hotelvergleichsgruppe (d. h. einem Mitbewerberset, Markt, Teilmarkt usw.). Bei gleicher Leistung liegt der RevPAR-Index einer Immobilie gegenüber der Vergleichsgruppe von Hotels bei 100.

Damit Hotels erkennen, ob ein Index „gut“ oder „schlecht“ ist, müssen sie die Leistung im Vergleich zu einem Mitbewerberset im Lauf der Zeit einsehen können und feststellen, wo sie ihre Geschäfte schneller ausbauen können als die Konkurrenz. 

Die folgenden Indexbeispiele zeigen, wie wichtig diese Erkenntnis ist:

• Wenn ein Luxushotel nur Hotels der gehobenen Oberklasse im Mitbewerberset hat, sollte sein Index über 100 liegen. 120 könnte schon als „schlechte Leistung“ gewertet werden. 
• Hat ein Economy-Hotel Mittelklassehotels im Mitbewerberset, gilt ein RevPAR-Index unter 100 vielleicht schon als Erfolg.

Der RGI wird wie folgt berechnet: (RevPAR des betreffenden Hotels/RevPAR der Hotelvergleichsgruppe) x 100 = RevPAR-Index

Der Einfluss des RevPAR auf die Rentabilität

Ein weiterer Vorteils ist, dass mit dem RevPAR auch die Rentabilität gemessen werden kann... Wenn es um das Endergebnis geht, ist das Erfassen und Melden von Gewinn- und Verlustdaten (P&L) komplexer, denn Eigentümer- und Managementgruppen sind stärker fragmentiert als Marken. Glücklicherweise liefert der RevPAR einen entscheidenden Hinweis auf die Rentabilität, wobei die prozentualen Änderungen am Bruttobetriebsgewinn pro verfügbarem Zimmer (GOPPAR) in der Regel 1,5- bis 2-mal höher sind als der RevPAR.

Alternativen zum RevPAR

Die Zimmervermietung ist die größte Einnahmequelle von Hotels in den meisten Teilen der Welt. Jedoch nicht nur Zimmer liefern Einnahmen. Daher müssen auch Kennzahlen wie der Gesamtumsatz pro verfügbarem Zimmer (TRevPAR) und der GOPPAR berücksichtigt werden, um einen umfassenderen Einblick in die Leistung und Rentabilität zu erhalten.

TRevPAR-Formel (Total Revenue Per Available Room – Gesamtumsatz pro verfügbarem Zimmer)

Der TRevPAR wird ähnlich berechnet wie der RevPAR. Der Hauptunterschied liegt darin, dass der gesamte Umsatz und nicht nur der Umsatz aus verkauften Übernachtungen berücksichtigt wird. 

Gesamtumsatz pro verfügbarem Zimmer = Gesamtumsatz/Anzahl der verfügbaren Zimmer

Weitere Informationen über TRevPAR und seine Verwendung in der internationalen Hotelbranche.

GOPPAR-Formel (Gross Operating Profit Per Available Room – Bruttobetriebsgewinn pro verfügbarem Zimmer)

GOPPAR geht sogar noch weiter. Nachdem Gesamteinnahmen und Gesamtausgaben zusammengefasst wurden, wird der Gewinn noch einmal durch die verfügbaren Zimmer geteilt. 

GOPPAR = Bruttobetriebsgewinn (GOP)/Anzahl der verfügbaren Übernachtungen

Weitere Informationen über GOPPAR und seine Verwendung in der internationalen Hotelbranche.